Die Bestandsstrecke zwischen Hamburg und Hannover ist zu knapp 150 Prozent ausgelastet - das bedeutet: sie ist heillos überfüllt. Eine Neubaustrecke mit zwei zusätzlichen Gleisen zwischen Hamburg und Hannover bedeutet Verbesserungen für Pendler*innen in der Region durch pünktliche, verlässlichere Züge. Außerdem ermöglicht es neue Nahverkehrsangebote für Soltau, Bergen und die ganze Region sowie mehr Züge im Fern- und Güterverkehr. Nur so lässt sich eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene erreichen.
Die von der Bahn vorgelegten Daten zeigen, dass ein Bestandsausbau die verkehrlichen Anforderungen an die Strecke nicht erfüllen kann. Ausbau und Sanierung der Bestandsstrecke können das Angebot höchstens kurzfristig stabilisieren, aber mehr Kapazitäten, ein verlässliches Angebot oder ein besserer Takt sind damit nicht möglich. Was es jetzt benötigt, sind sowohl Ausbau und Sanierung der Bestamdsstrecke als auch die Neubaustrecke. Den Vorschlag der Bahn für eine Neubaustrecke vorwiegend entlang der A7 halte ich für eine gute Grundlage.
Wer gegen die Neubaustrecke ist, verhindert damit besseren und verlässlichen Nah- und Fernverkehr für Niedersachsen und ein besseres Angebot für Pendler:innen in den ländlichen Räumen zwischen Hamburg und Hannover.
Statt das bisher gemeinsame Ziel der Verkehrswende mit einer Blockade gegen die Neubaustrecke aufzukündigen, sollten Landesverkehrsminister Tonne und Ministerpräsident Lies die Neubaustrecke jetzt als Chance begreifen und sich aktiv an der Gestaltung beteiligen. Dass das Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Bauen (MW) jetzt die parlamentarische Befassung im Bundestag aufhalten will, ist ein großer Fehler. Wir Grüne im Bundestag werden uns nicht nur dafür einsetzen, dass die parlamentarische Befassung bald kommt, sondern auch dafür, dass mit zügigem Bestandsausbau UND Neubaustrecke ein maximaler Nutzen für die Region entsteht.