Der Verkehr verfehlt die Klimaziele bis 2030 besonders deutlich. Danach können andere Sektoren wie Energie die Verfehlungen auch nicht mehr ausgleichen, damit steigt der Druck auf die Bundesregierung. Der neue Verkehrsminister muss jetzt sehr schnell wirksame Maßnahmen einleiten. Denn bis der Ausbau von Bahn und ÖPNV dazu beiträgt, dass Emissionen sinken, braucht es Zeit und konsequenten Ausbau – dafür müssen Geld und Ressourcen bereitgestellt und die Prioritäten richtig gesetzt werden: Die neue Bundesregierung muss mit einem klaren Bekenntnis zum Verbrenner-Aus 2035 den Hochlauf der E-Mobilität voranbringen und Verlässlichkeit für die Automobilindustrie schaffen.
Allerdings ist der erste Auftritt des Verkehrsministers im Bundestag in dieser Hinsicht eine herbe Enttäuschung. Statt ernsthafter Maßnahmen für den Ausbau von Bus und Bahn, für sichere Radwege oder den konsequenten Hochlauf der Elektromobilität setzt Schnieder nicht auf Klimaschutz, sondern auf Technologieoffenheit und den Bau neuer Autobahnen. Ohne aktives Gegensteuern wird der Verkehrssektor das Sorgenkind deutscher Klimapolitik bleiben und bald hohe EU-Strafzahlungen verursachen.