„Statt isolierter Planspiele am Reißbrett braucht es integrierte Mobilitätslösungen, die Wegebeziehungen umfassend betrachten: Fernzugverbindungen genauso wie die Anbindung vor Ort. Auch der Deutschlandtakt ist schließlich Mittel zum Zweck einer guten, öffentlichen Mobilitätsinfrastruktur in Deutschland. Und dazu gehören eben genauso die Wege zum und vom Bahnhof.
Bei den zu erwartenden immensen Kosten, ist es unverständlich, warum die städtischen Belange erst später Berücksichtigung finden sollen. Schließlich kann eine erfolgreiche Verkehrswende nur gelingen, wenn Fernverkehr und lokale Mobilitätsangebote optimal miteinander verzahnt werden. Ich werde mich entsprechend gegenüber dem Verkehrsministerium dafür einsetzen, dass die Bewertungskriterien des Bundes für den Deutschlandtakt überarbeitet werden. Dies ist für Hannover wichtig, aber letztlich für alle Städte deutschlandweit.“
Hintergrund:
Anlässlich der Pläne der Deutschen Bahn für eine zweite Personenquerung am Hauptbahnhof Hannover hat die hannoversche Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion, Swantje Michaelsen, eine schriftliche Frage an die Bundesregierung gerichtet. Darin fragt sie, wie die fußläufige Anbindung und Verknüpfung von Fernverkehr mit städtischen Verkehrsangeboten bei den Plänen sichergestellt werden sollen. In ihrer Antwort verweist die Bundesregierung darauf, dass die Aufgabenstellung seitens des Bundes zur Herstellung des Deutschlandtakts „weder städtische Nahverkehre noch einen Stadtanschluss“ berücksichtigt. Die Belange vor Ort würden erst nach Abschluss der Variantenprüfung einbezogen. Die Landeshauptstadt Hannover und die Region haben erhebliche Bedenken bezüglich der aktuellen Planungen geäußert, da die aktuell vorgenommenen Prüfprozesse unterschiedlicher Varianten, wichtige städtebauliche und verkehrliche Aspekte nicht berücksichtigen. Die Frage mit Antwort der Bundesregierung vom 30.05. ist beigefügt.